Arrange = einrichten, hier ein Musikstück für ein Orchester einrichten, die Instrumentalisierung eines musikalischen Einfalls. Den Rahmen gibt die Zahl und Art der zu verfügung stehenden Instrumente bzw. Musiker einerseits und die Melodie und der Charakter des Tanzes andererseits. Das charakteristische Klangbild sollte durch das Arrangement entstehen, also durch den passenden Einsatz der verschiedenen Instrumente, Streicher passen z.B. nicht zum Jive, gehören aber zum Wiener Walzer.
In einer Big Band sind dem Trompeten-, Posaunen- und Saxophonsatz und der Rhythmus- und Percussionsgruppe die Melodie, die Akzente, eine Modulation oder eine Nebenmelodie zuzuordnen und ein Tutti (Einsatz aller Instrumente gemeinsam) anzupassen.
Der Arrangeur muß Melodie und Rhythmus zusammenfügen. Durch die Instrumenten-Einsätze gestaltet er die Musik und entscheidet maßgeblich über Erfolg und Misserfolg. Die Phrasierung der Instrumentalsätze muß den Charakter des Tanzes treffen und gleichzeitig dem Zeitgeschmack entsprechen.
Überwiegt der Zeitgeschmack kommt es leicht zur “Vergewaltigung” von Hits, was heißt, daß diese Titel mit musikalischer Gewalt auf den ausgesuchten Tanz hingetrimmt werden. Musikalisch sträflich, kommerziell unter Umständen profitabel. Die Hits der Beat- und Popmusik eignen sich nun mal nicht für klassische Tanzmusik. Eigentlich leicht verständlich, weil sie nicht dafür geschaffen sind. Ebenso werden sie kaum jemals Evergreens werden. Aber aus dem Kreis der heutigen Evergreens gibt es bei sorgfältiger Auswahl viel, die sich durch ein gekonntes Arrangement zu guter und exakter Tanzmusik machen lassen. Allerdings gibt es auch namhafte Orchesterleiter, die das Gegenteil erreicht haben.
Wenn der Tänzer feststellt, daß die Musik in die Beine geht und/oder daß sie ihn trägt, dann haben Komponist, Arrangeur und Orchester ihr Ziel erreicht.
